Technische Hochschule Mittelhessen (THM) rechnet XB-Zertifikate als Studienleistung an

Für aufstiegsorientierte Teilnehmende des XPERT Business (XB) Zertifikatssystems bietet der berufsbegleitende THM-Studiengang „Bachelor Betriebswirtschaft“ eine interessante Weiterbildungsperspektive. Um den Übergang von der beruflichen Qualifizierung zur wissenschaftlichen Weiterbildung zu erleichtern, rechnet die THM XB-Zertifikate an: Für Studierende, die zuvor die XB-Zertifikatsprüfungen Finanzbuchführung 1 und 2 erfolgreich absolviert haben, ist die Anerkennung dieser Zertifikate für das THM-Modul Externes Rechnungswesen möglich. Dieses Studienmodul (6 Credit Points) wird im zweiten Semester angeboten. Die Anrechnung führt zu einer Zeitersparnis von rund acht Wochen Vorlesungszeit.

Um diesen Bildungsübergang zu ermöglichen, war zunächst eine Prüfung der Gleichwertigkeit notwendig. In einer eingehenden Analyse durch die THM wurden Lern- und Qualifizierungsziele, Curricula, Anforderungsniveaus und der erforderliche Arbeitsumfang verglichen und als gleichwertig bewertet. Alle XB Absolventinnen und Absolventen, die die genannten XB-Zertifikatsprüfungen erfolgreich absolviert haben, können diesen Bildungsübergang nutzen.

Die mittelhessische Initiative ist im Kontext der Diskurse um die Anrechnung außerhochschulisch erworbener Leistungen und um Zugangsmöglichkeiten an Hochschulen für nicht traditionelle Studierende zu verorten. Mit der Entwicklung des Deutschen Qualifikationsrahmens DQR nahm diese Debatte an Intensität zu. Schon 2008 stellte das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in seiner Publikation „Stand der Anerkennung non-formalen und informellen Lernens in Deutschland“ heraus, dass „neue Zugänge zu Bildung und Lernen geschaffen und bestehende Barrieren zwischen Bildungsbereichen abgebaut werden müssen.“ Mit der Vernetzung von Bildungseinrichtungen zu einer Bildungslandschaft lassen sich neue Chancen für Lernende eröffnen.

Mittelhessen ist gekennzeichnet durch ein hohes Niveau der Weiterbildungsbeteiligung. Gleichzeitig verfügt die Region über eine ausdifferenzierte (Weiter-)Bildungslandschaft. An der Zusammensetzung des Bildungsnetzwerks „HESSENCAMPUS Mittelhessen“ wird diese Vielfalt besonders deutlich: Vertreten sind die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Technische Hochschule Mittelhessen, die Volkshochschulen, fünf Berufsschulen, eine Abendschule sowie zwei private Anbieter beruflicher Weiterbildung als Kerneinrichtungen. Eine Herausforderung des HESSENCAMPUS Mittelhessen besteht in der Entwicklung und Erprobung innovativer und attraktiver Bildungsübergänge für Lernende.

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